Auch wenn die Corona Pandemie die Aktivitäten rund um unser Sauer-Orgel Restaurierungsprojekt nun schon seit fast zwei Jahren weitgehend zum Erliegen gebracht hat, konnten wir im Frühjahr 2020 den 4. Bauabschnitt unserer Orgelrestaurierung/-rekonstruktion noch auf den Weg bringen.
Mit der Zerlegung und Demontage des Pedalwerkes der Orgel ist heute, am 5. Juli 2021, der Startschuss zur Realisierung der Rekonstruktion des Pedalwerkes unserer historischen Wilhelm Sauer Orgel gefallen. Ein großer Teil des Pfeifenmaterials sowie der zugehörigen Raster, Aufhängungen und Pfeifenstöcke geht nun zur behutsamen Aufarbeitung in die Werkstatt der Firma A. Voigt - Mitteldeutscher Orgelbau nach Bad Liebenwerda in Brandenburg.
Mit der Fertigstellung des Pedalwerkes rechnen wir dann zum Ende des 4. Quartals des Jahres.
Die Kosten des aktuellen Bauabschnittes in Höhe von rund 47.500,- Euro sind leider noch nicht gedeckt; etwa ein Viertel der Vertragssumme ist noch aufzubringen.
Da Corona bedingt viele Einnahmen, mit denen wir die Finanzierung des aktuellen Bauabschnittes ursprünglich kalkuliert hatten, deutlich niedriger ausgefallen sind, sind wir mehr als je zuvor auf Ihre freundliche finanzielle Unterstützung des Projektes angewiesen.
Am Montag dem 8. November war es dann so weit: Das Team um unseren Orgelbauer Dr. Markus Voigt aus Bad Liebenwerda reiste mit den restaurierten Pfeifen des Originalbestandes und den (teil-) rekonstruierten neuen Pfeifen zweier noch zu ergänzender Register des Pedalwerkes unserer Orgel an.
Bis zum späten Freitagabend wurde dann montiert, angepasst, intoniert und gestimmt. Im Zuge der Wiederbestückung des Pedalwerkes erfuhr die Windzufuhr zu den Pedalladen sowie zu den großen einzeln versorgten Pfeifen des über 5 Meter hohen Prinzipalbasses zahlreiche Verbesserungen. Die Pünktlichkeit der Tonansprache konnte dadurch deutlich optimiert worden.
Mit Bravour wurde dann am Freitagmittag auch die Abnahmeprüfung durch den Orgelsachverständigen der Landeskirche absolviert.
Insgesamt verfügt unsere Orgel nun über ein tragfähiges, kräftiges Bassfundament, das insbesondere auch durch die kräftige Stimme des nach originalen Vorbildern neu angefertigten Violon 16' getragen wird.
Sobald die im Moment noch sehr angespannte und in ihrer weiteren Entwicklung schwer einzuschätzende Corona Situation es zulässt, soll unsere Orgel, die nun wieder über die vollständige originale Anzahl der im Jahre 1901 zur Ausführung gelangten Stimmen verfügt, auch in größeren Konzerten ihr Comeback feiern. Bis dahin erklingt sie vorerst nur in den Gottesdiensten der Gemeinde.
Allen Spendern und Förderern des Orgelprojektes, die es über viele Jahre hinweg ermöglicht haben, die Restaurierung unserer Orgel mit diesem 4. Meilenstein nun zumindest im klanglichen Bereich zum Abschluss zu bringen, gilt an dieser Stelle unser ganz herzlicher Dank.
Die gesamte Orgelelektrik ist auf dem Stand von 1965 und entspricht daher leider nicht mehr den heutigen Sicherheitsstandards. Sobald wir den noch bestehenden Fehlbetrag zum 4. Bauabschnitt ausgeglichen haben, steht uns hier eine neue, finanziell wiederum recht aufwändige Herausforderung ins Haus.
Bleiben Sie uns also bitte gewogen!
Ihr Orgelkustos Lothar Jorczik
4. Rekonstruktion des Pedalwerkes
Demontage der entsprechend umzubauenden Raster und Anhängerein. Transport von zu restaurierenden Teilen in die Werkstatt.
Prüfen der Leimfugen, ggf. Nachleimen der Pfeifen von Prinzipal 16' sowie Prüfen und Instandsetzen der Stimmeinrichtungen und Intonierhilfen.
Rekonstruktion dieses Register nach bauzeitlichem Vorbild (Sauer) aus
Kiefernholz. Aufpassen dieses Register auf die zweite Registerkanzelle.
Aufarbeitung der original vorhandenen Pfeifen (Sauer). Prüfen der Leimfugen, ggf. Nachleimen.
Prüfen und Instandsetzen der Stimmeinrichtungen und Intonierhilfen. Prüfen und ggf. Neueindichten der Spunde.
(Verbleibt auf der dritten Registerkanzelle.)
Aufarbeitung des originalen Pfeifenbestandes (Sauer).
Richten der Becher, Reinigung der Köpfe, Kehlen, Krücken und Zungenblätter, zum Teil Ersetzen von beschädigten Keilen und falls notwendig Ersetzen einzelner beschädigter Zungenblätter. Überarbeitung und falls notwendig Teilerneuerung der Kehlenbelederungen.
Neuanbringen von Stoff-Gaze auf die Becheröffnungen.
Aufwändige Restaurierung und Stabilisierung der geborstenen Becherstutzen.
Aufarbeitung der original vorhandenen Pfeifen (Sauer). Prüfen der Leimfugen, ggf. Nachleimen.
Prüfen und Instandsetzen der Stimmeinrichtungen und Intonierhilfen. Neuaufrastieren dieses Registers auf den bauzeitlichen Standort 4. Registerkanzelle.
Aufarbeitung der original vorhandenen Pfeifen (Sauer, derzeit Gedeckt 8'). Prüfen der Leimfugen, ggf. Nachleimen.
Prüfen und Instandsetzen der Stimmeinrichtungen und Intonierhilfen. Prüfen und ggf. Neueindichten der Spunde.
Neuaufrastieren dieses Registers auf dem bauzeitlichen Standort 6. Registerkanzelle.
Rückbau bzw. Teilrekonstruktion der von C-d1 original vorhandenen Pfeifen derzeit Choralbaß 4'. (verbleibt auf den bauzeitlichen Standort 5. Registerkanzelle)
Vom 9. bis 20. Oktober wurde das restaurierte bzw. rekonstruierte Hauptwerk der Orgel in der Disposition nach Wilhelm Sauer 1901 erfolgreich montiert, intoniert und gestimmt. Besonders aufwändig gestaltete sich, nicht zuletzt der Größe der Pfeifen wegen, die Rekonstruktion des weitgehend offenen Principal 16'.
27 von 29 Registern der ursprünglichen Disposition Wilhlem Sauers stehen nun wieder zur Verfügung. Anders ausgedrückt: 1.575 von ursprünglich 1.629 Pfeifen, die Wilhelm Sauer 1901 in seinem Opus 846 verbaut hatte, stehen nun spielbereit, restauriert oder rekonstruiert wieder an ihrem Platz.
In einem Zeitraum von 10 Jahren sind nun rund 146.000,- Euro in die Orgelrestaurierung geflossen. Unser großer Dank gilt allen Spendern, Freunden und Förderern des Projektes, die uns so weit gebracht haben.
Wie geht es weiter?
Zwei besonders kostenaufwändig zu rekonstruierende Register des Pedalwerkes - Violon 16' und Violoncello 8' - sowie die Restaurierung des übrigen Pedalwerkes werden die klangliche Wiederherstellung der Wilhelm Sauer-Orgel abschließen. Der zu erwartende finanzielle Aufwand wird bei etwa 40.000 Euro liegen.
Als weiterer dringend zu realisierender Bauabschnitt steht die Überarbeitung des mittlerweile sehr maroden Spieltisches des Orgel an. Dies betrifft insbesondere die Registrieranlage sowie die elektrische Ausrüstung des Spieltisches, die längst nicht mehr aktuellen Vorschriften entspricht.
Letztendlich wäre eine Konzertsetzeranlage, die unseren Gastorganisten den Vortrag ihrer Werke sehr erleichtern würde, äusserst wünschenswert.
Auch dieser Bauabscnitt dürfte mit rund 40.000 Euro Kostenaufwand anzusetzen sein.
Beim ersten Aufenthalt unserer Orgelbauer vom 15.05.-17.05. wurden die in der Werkstatt zu restaurienden Pfeifen ausgebaut und für den Transport vorbereitet. Desweiteren wurde die Rekonstruktion einzelner fehlender Register und Pfeifen im Detail konzipiert. Zwecks Bauartbestimmung und Mensuraufnahme wurde zum Abschluss der 1. Montage-Etappe ein Besuch in der Friedhofskirche in Wuppertal-Elberfeld, die über eine sehr ähnliche Wilhelm Sauer-Orgel aus dem Jahre 1898 verfügt, unternommen.
Nachdem unser diesjähriges Projekt von der Stiftung Orgelklang bereits mit einer Förderung von 3.000 € berücksichtigt wurde, hat die Stiftung unsere "Alte Dame" nun zur Orgel des Monats April 2017 erwählt.
Nähere Informationen hier: Facebook Fotoalbum
Nach den Konfirmationen im Mai geht es an die Realisierung des dritten Bauabschnittes unseres Orgelrestaurierungsprojektes: Restaurierung und Wiederherstellung des Hauptwerkes unserer Orgel in der ursprünglichen Disposition (Auswahl der Stimmen) von Wilhelm Sauer aus dem Jahre 1901. Mit 12 von ursprünglich 29 Registern (Stimmen) der Sauer-Orgel aus dem Jahre 1901 ist das Hauptwerk, wie der Name schon vermuten lässt, das größte und wichtigste "Abteil" unserer Orgel. Im aktuellen Bauabschnitt werden nun zwei, leider beim Umbau der Orgel im Jahre 1938 entfernte Stimmen der Orgel anhand von Mustern anderer erhaltener Sauer-Orgeln rekonstruiert (originalgetreu nachgebaut). Andere Stimmen werden überarbeitet, wieder an ihren ursprünglichen Platz in der Orgel versetzt oder in ihre ursprüngliche Bauart rückgeführt.
Die Kosten dieses Bauabschnittes betragen 38.754,34 Euro. Dank der unermüdlichen Spendenbereitschaft von Gemeindegliedern, Freunden und Förderern des Projektes sind nun bereits 33.047,28 Euro zur Finanzierung dieser Maßnahme angespart.
Die Stiftung Orgelklang, eine Einrichtung der Landeskirche, hat in diesem Jahr 22 von 47 beantragenden Kirchengemeinden aus einem zur Verfügung stehenden "Fördermitteltopf" von insgesamt 113.000 Euro mit Zuwendungen bedacht. Als einzig geförderte Gemeinde in NRW dürfen wir uns über einen Mut machenden Betrag von 3.000 Euro freuen! Am benötigten Gesamtbetrag zur Finanzierung unseres Vorhabens fehlen also noch rund 2.700 Euro. Bitte unterstützen Sie unser Projekt also weiterhin mit Ihren Spenden, damit wir am Jahresende auch die Rechnung des Orgelbauers bezahlen können. :-)
Als Ergebnis der diesjährigen Maßnahme wird unsere Orgel wieder über stolze 27 von 29 ursprünglichen Stimmen des Originals aus dem Jahre 1901 verfügen. Auf die zu erwartende deutliche klangliche Veränderung unserer Orgel dürfen wir alle sehr gespannt sein.
Das Wiedervorstellungskonzert ist für den 5. November geplant und wird von Étienne Walhain/Tournai, der uns erstmalig im letzten Jahr mit seinem virtuosen Spiel begeisterte, bestritten.
Für den Zeitraum der Arbeiten, die von Mai bis Ende Oktober vorgesehen sind, wird die Orgel mit Ausnahme des Hauptwerkes weiterhin spielbar sein, wegen der eingeschränkten Stimmenauswahl jedoch etwas leiser und ungewohnt klingen.
Im Eingangsbereich der Kirche, an der Orgelinfowand, finden Sie übrigens, bereit zur Mitnahme, unseren optisch neu gestalteten aktualisierten Orgelflyer.
Ihr Lothar Jorczik - Kustos der Sauer-Orgel in der Kirche am Markt
Als nächster Bauabschnitt sind die Restaurierung und Rekonstruktion des Hauptwerkes der Orgel vorgesehen. (derzeit 1. Manual)
Die zu erwartenden Kosten gemäß eines aktualisierten Angebotes der Mitteldeutschen Orgelbau A. Voigt GmbH vom 31.10.2015 liegen bei
zuzüglich Unterbringungskosten der Orgelbauer.
Die Realisierung dieses Bauabschnittes ist - vorbehaltlich der kirchenaufsichtlichen Genehmigung - für 2017 vorgesehen.
Details:
Unter Wiederverwendung einiger Pfeifen derzeit im Pedal Oktav 2'.
Aufarbeitung der original vorhandenen Pfeifen (eingelagert – seinerzeit im II. Manual/Schwellwerk).
Dieses Register ist nicht mehr vorhanden. Eine detailgetreue Rekonstruktion nach originalen Vorbildern ist im Rahmen des Gesamtprojektes von besonderer Bedeutung.
Mensur- und Bauartaufnahme, Analyse der Legierung.
Gießen einer eigens für dieses Register hergestellten Legierung. Hobeln
der Platten. Labienreißen und Aufrollen der Bleche nach Bauart und Mach- art von Sauer. Fertigung der Kerne hinsichtlich der Kernphase und der Kern- stiche nach Sauer einschließlich der Intonierhilfen. Die Füße für die Töne C-A werden zum Schutz gegen Verformungen besonders stabilisiert. Aufpassen dieses Registers auf die originale Windlade, Rekonstruktion der Stöcke und Rastbretter sowie der Anhängungen nach Vorbild von Sauer.
Aufarbeiten der originalen Pfeifen (Sauer), die z. T. eingelagert vorhanden sind.
Rekonstruktion einiger fehlender Pfeifen. Rekonstruktion der fehlenden
Pfeifen nach originalem Vorbild. Anfertigung der notwendigen Raster und Anhängerein im Stile der Fertigungsweise von Sauer. Aufpassen des Registers.
Aufarbeitung der vorhandenen Chöre (eingelagert – seinerzeit Quinte 2 2/3' und Piccolo 2' im II. Manual/Schwellwerk).
Neuaufpassen der Pfeifen. Rekonstruktion der Raster und Stellagen in der Bauweise nach Sauer.
Cornett 3-4fach (4', 2 2/3', 2', 1 3/5') Wiederherstellung/Rekonstruktion des Cornetts.
Fertigung der fehlenden Pfeifen des 4'-Chores in originaler Legierung und Bauform. Aufarbeitung der anderen Chöre (derzeit Schwiegel 2' und Sesquialtera).
Neuaufpassen der Pfeifen. Rekonstruktion der Raster und Stellagen der
Bauweise nach Sauer.
Montage der Pfeifenstöcke, Raster und Stellagen, Befestigung bzw. Stabilisierung der Anhängungen. Besonders bei den Zungen müssen z. T. zusätzliche Anhängungen erstellt werden. (Einschließlich der notwendigen Transportkosten.)
Für die gründliche Intonation bzw. Nachintonation ist ein erheblicher Arbeitszeitaufwand erforderlich. Außerdem wird der Klangcharakter der Register sowie die Pfeifenansprache und die Lautstärke nochmals im Kirchenraum abgehört und entsprechend eingestellt. Mehrchörige Register werden in ihren Einzelchören entsprechend intoniert. Die Stimmung dieses Werkes erfolgt in einer gleichstufigen Temperierung.
Nach letzten Feinarbeiten konnte die klangliche Rekonstruktion des Schwellwerkes der Orgel entsprechend der Disposition von 1901 nach Wilhelm Sauer in der letzten Augustwoche 2014 mit einem beeindruckenden klanglichen Ergebnis zum Abschluss gebracht werden.
Die Intonation der rekonstruierten Streicherstimmen und zum Teil wieder angelängten Sauer'schen Originale sollte das Team um Orgelbaumeister Dr. Markus Voigt allerdings noch vor einige Herausforderungen stellen.
So wurden zunächst gemeinsam mit dem Kirchenmusiker am Sonntag vor Beginn der Arbeiten die beiden zum großen Teil original erhaltenen Schwesterinstrumente in Dortmund-Dorstfeld (1903) und Wuppertal-Ronsdorf (1908) aufgesucht.
Vor Ort wurden die in Katernberg zum Einbau gelangten Stimmen Ton für Ton abgehört und zu Vergleichszwecken mit sowohl im Orgelinneren als auch auf der Orgel-Empore platzierten Mikrofonen als Ton-Datei aufgenommen.
Ab Montag sollte dann der aufwändige Intonationsprozess (Einstellung von Lautstärke, Ansprachegeschwindigkeit und Klangeigenschaften einer Pfeife) in Angriff genommen werden. Besonders spannend gestaltete sich hierbei die Intonation des originellen, möglicherweise nur noch in Wuppertal-Ronsdorf im Original erhaltenen Sauer'schen Zungenimitators, der labialen Schalmei 8'. Nach vielen Versuchen und Überlegungen wurde das Klangbild einer durchschlagenden Zunge (Harmoniumcharakter) als von Wilhelm Sauer beabsichtigt angenommen und realisiert.
Die Position des Schwellwerkes im hoch oben, teils schon im Kirchturm gelegenen Teils der Orgel, rührte bei der Lautstärkeeinstellung des Pfeifenwerkes an Grenzbereiche des wünschenswerten und technisch machbaren. Hier mussten hinsichtlich der erzielbaren Lautstärke einzelner Stimmen Abstriche in Kauf genommen werden.
Die Funktion der wiederhergestellten Schwellfunktion geriet überaus vorzüglich und bietet nun bei Verwendung einer elektrischen Schwelltrittsteuerung eine feine und breite Abstufungsmöglichkeit der Lautstärke des Schwellwerkes.
Mit der Fertigstellung des aktuellen Bauabschnittes ist nun ein großer Teil der Sauer'schen Disposition von 1901 wieder hergestellt.
Die Orgel der Ev. Kirche am Katernberger Markt empfiehlt sich bereits jetzt mit kleinen Einschränkungen als Konzertinstrument, wenngleich auch die baldige Rekonstruktion des Hauptwerkes der Orgel sehr wünschenswert wäre.
Nachdem vom 17. bis 19. März vor Ort erste konstruktive Vorarbeiten zur originalgetreuen Wiederherstellung des Schwellwerkes der Orgel erfolgten, sowie das zur Restaurierung/Rekonstruktion und zum Transport in die Werkstatt nach Bad Liebenwerda vorgesehene Pfeifenwerk ausgebaut wurde, stehen nunmehr die Montagetermine fest.
Montage, Stimmung, Intonation und Fertigstellung des Schwellwerkes sind für den 16. bis 27.06.2014 vorgesehen.
Dem klanglichen Ergebnis dieses umfangreichen und wichtigen Bauabschnittes des Gesamtprojektes sehen wir mit Freude und Spannung entgegen!
Dank der breiten Unterstützung innerhalb der Gemeinde und darüber hinaus sind wir nun in der erfreulichen Lage, die Restaurierung und Rekonstruktion der Sauer-Orgel in unserer Kirche am Katernberger Markt fortzuführen.
Allen Förderern, Spendern und wohlwollenden Unterstützern des Projektes gilt dafür unser herzlichster Dank!
Etwa 6 Jahre nach dem Start unseres Projektes geht es nun an die Restaurierung und Rekonstruktion des Schwellwerkes – des am höchsten und fast schon im Kirchturm gelegenen Werkes unserer Orgel. Neben der Rekonstruktion des originalen Sauer'schen Klangbildes aus dem Jahre 1901 geht es um die Wiederherstellung der Schwellvorrichtung dieses Werkes. Darunter ist ein Öffnen und Schließen dieses Abteils der Orgel mit Jalousiebrettern zu verstehen, wodurch ein An- und Abschwellen des Orgelklanges ermöglicht wird. (siehe Fotogalerie 2)
Der Auftrag mit Gesamtkosten von 51.628,15 € ist bereits erteilt. Der Beginn der Arbeiten, die mit etwa 3-4 Monaten Dauer veranschlagt sind, ist für Anfang März dieses Jahres vorgesehen.
Für den technisch näher Interessierten nachfolgend die Maßnahmen im Einzelnen.
Restaurierung und Rekonstruktion des Schwellwerkes (II. Manual)
Rekonstruktion und Instandsetzung des Schwellwerkgehäuses mit den z. T. vorhandenen Materialien nach originalem Vorbild.
Abdichtung des Schwellwerkgehäuses zu den Wänden.
Einbau einer Schwellermechanik zur Steuerung vom Spieltisch.
Montage und Justage der Schwelleranlage.
Aufarbeitung der original vorhandenen Pfeifen (derzeit Prästant 4').
Rekonstruktion der fehlenden Pfeifen C-H.
Aufarbeitung des originalen Registers (Sauer, derzeit Hauptwerk).
Aufarbeitung der original vorhandenen Pfeifen (derzeit Rohrgedackt 8')
Aufarbeitung der original vorhandenen Pfeifen (derzeit Salicional 8' im III. Manual) und Rückbau dieses Registers einschließlich der Messingbärte.
Detailgetreue Rekonstruktion ab c° nach originalen Vorbild Mensur- und
Bauartaufnahme, Analyse der Legierung.
Gießen einer eigens für dieses Register hergestellten Legierung. Hobeln der Platten. Labienreißen und Aufrollen der Bleche nach Bauart und Machart von Sauer. Fertigung der Kerne hinsichtlich der Kernphase und der Kernstiche nach Sauer einschließlich der Intonierhilfen einschließlich Messingbärte.
Aufpassen dieses Registers auf die originale Windlade, Rekonstruktion der Stöcke und Rastbretter sowie der Anhängungen nach dem Vorbild von Sauer.
Aufarbeitung der original vorhandenen Pfeifen (derzeit Flöte 8')
Detailgetreue Rekonstruktion C-H Kiefernholz, ab c° Zinn nach originalen Vorbild Mensur- und Bauartaufnahme.
Fertigung der Kerne hinsichtlich der Kernphase und der Kernstiche nach Sauer einschließlich der Intonierhilfen und Messingbärte.
Aufpassen dieses Registers auf die originale Windlade, Rekonstruktion der Stöcke und Rastbretter sowie der Anhängungen nach Vorbild von Sauer.
Detailgetreue Rekonstruktion in Zinn nach originalen Vorbild Mensur- und Bauartaufnahme, Fertigung der Kerne hinsichtlich der Kernphase und der Kernstiche nach Sauer einschließlich der Intonierhilfen und Messingbärte.
Aufpassen dieses Registers auf die originale Windlade, Rekonstruktion der Stöcke und Rastbretter sowie der Anhängungen nach Vorbild von Sauer.
Aufarbeitung der original vorhandenen Pfeifen (derzeit Flöte 4').
Wiederherstellung/Rekonstruktion des Progressio.
Fertigung der fehlenden Pfeifen des 2 2/3' in originaler Legierung und Bauform.
Aufarbeitung der vorhandenen Pfeifen
Neuaufpassen der Pfeifen. Rekonstruktion der Raster und Stellagen in der Bauweise nach Sauer.
der in der Werkstatt rekonstruierten und restaurierten Baugruppen,
Einbau des Pfeifenwerkes, der Pfeifenstöcke, Raster und Stellagen, Befestigung bzw. Stabilisierung der Anhängungen.
ist ein erheblicher Arbeits-zeitaufwand erforderlich. Außerdem werden der Klangcharakter der Register sowie die Pfeifenansprache und die Lautstärke nochmals im Kirchenraum abgehört und entsprechend eingestellt. Mehrchörige Register werden in ihren Einzelchören entsprechend intoniert. Die Stimmung dieses Werkes erfolgt in einer gleichstufigen Temperierung.